Im Rahmen der Reihe: „Kultur im digitalen Raum“, treffe ich mich im Live-Chat auf Instagram mit unterschiedliche Künstler*innen und Kulturarbeiter*innen, um mich mit ihnen auszutauschen.
Zum zweiten Live-Chat habe ich mich mit Nicole Wogg verabredet.
Nicole Wogg ist bildende Künstlerin und lebt und arbeitet in Wien und Graz in der Steiermark.
Studiert hat sie an der Universität für angewandte Kunst in Wien. Sie beschäftig sich mit der Zeichnung und der Collage und erforscht die figurative Sprache ihrer urbanen Umgebungen.
Ihren digitalen Fussabrdruck hinterlässt Nicole Wong in mehreren digitalen Räumen. Auf ihrer Website und auf ihren Profilen der Kanäle Facebook und Instagram.
Vorrangig nützt Nicole Wogg die App Instagram um ihr aktuelles künstlerisches Tun zu zeigen und ihre Kunst zu präsentieren. Für sie geht es dort am schnellsten. Im Vergleich zu einer Website sind dort nicht nur viele Tooles bereits angelegt, sondern auch leichter und schneller zu bedienen.
Auf dem Sozialen Netwerk und Kanal Instagram treibt sich Nicole Wogg schon länger herum und daher konnte sie sich bereits viele Schritte und Tools aneignen. Im Verlauf unserer Gespräches merkte Nicole an, dass es jedoch wesentlich sei, die Rules zu kennen. Auch wenn man sie anschließend wieder bricht. „Learn the rules before your break them“.
In meiner Einstiegsfrage wollte ich mehr über das Warum von Nicole Woggs Entscheidung, im digitalen Raum präsent zu sein, wissen und was die Ziele ihres Tuns sind. Da für das Bespielen eines Kanals viel Zeit eingesetzt wird, sind das Warum und die Ziele ein wesentlicher Background.
Nicole Woggs Ziel ist es, besser in Bildsprache zu werden. Sie sieht vor allem Instagram als tollen Playground auf dem man Sachen ausprobieren kann und sich neuen Herausforderungen stellen kann. Nicole Wogg möchte besser „Bild sprechen“.
Nicole Wogg kann Kunst am besten spielerisch umsetzen. Digitale Räume und ihre Möglichkeiten eignen sich sehr gut um diesen spielerischen und experimentellen Ansatz aufzugreifen. Sie nutzt die Projektionsfläche die der digitale Raum über die unterschiedlichen Apps bietet, mit einem klaren Fokus auf die App Instagram, wie eine Leinwand, worauf sie ihre künstlerische Handschrift hinterlassen kann.
Entwickelt hat sich das so: Für sie ist es ein Medium wie Malen. Es muss gübt werden. Sie hat jedenfalls schon viele Stunden hier im digitalen Raum verbracht um sich Schritte und Wege anzueignen. All das geht die Künstlerin auf spielerische Art und Weise an.
Nicole Wogg überlässt einen gesamten Tag ihrer künstlerischen Arbeitswoche der Überlegung, Planung und Umsetzung für ihre Posts und Storys. Jeweils Mittwochs, reflektiert sie was sie in der letzten Woche erlebt hat, worauf sie in ihrer künstlerischen Arbeit oder auch im Leben gekommen ist. Sie versucht das zu verwenden, was sie beschäftigt. Zusätzlich ist sie, während ihrer künstlerischen analogen Pausen, digital aktiv um „runter“ zu kommen. Nicole kann den Entstehungsprozess von Posts und Storys als Reflexionsraum sehen und einsetzen.
Besonders gefällt es Nicole, beispielsweise in einer Story, die nur 24 Stunden sichtbar bliebt, nicht den Druck zu haben etwas perfektes und großes zu erschaffen. Der Druck, dass das was Tolles sein muss, fällt weg. Für sie stellt es einen leichteren Zugang da, kreativ zu sein, eben weil der Druck wegfällt.
Diese Aussage und Einstellung steht jedenfalls im Gegensatz zu vielen Aussagen, dass Social Media stresst. Bei Nicole Wogg ist es umgekehrt. Für sie ist es ganz wichtig, beim höher, schneller, weiter, immer mehr und besser, nicht mitzschwimmen, sondern einfach ihr Ding zu machen. „Man soll sich nicht knechten lassen, einfach machen soviel und was Spass macht.“
Da für Nicole Wogg besonders Instagram ein kreativer Playground ist, empfindet sie die Arbeit auch nicht stressig. Dieser Mindet gehört allenfalls zu ihrem Denk-Konstrukt, sich Social Media auch zu erlauben. Es geht ihr darum im digitalen Raum Positives und bereicherndes rauszuziehen. „Ein Lernen und Schulen im kreativen Denken.“
Immer öfter wird sie auch danach gefragt ob man ihre Kunst auch kaufen könne. Daher lotet sie neuerdings auch die Ebene des Verkaufs aus.
Nicole Wogg begreift ihr Instagram Profil vielfältig. Sie kuratiert ihren Feed und kann so ihre Kunst präsentieren, sie hinterlässt in den Storys nicht nur ihre künstlerische Handschrift sondern lässt ihre Community auch an ihrem künstlerischen Alltag und an ihren Ideen und Überlegungen teilhaben, sie nutzt ihr Profil um zu netzwerken, sich auszutauschen, um sich zu inspirieren und um zu inspirieren und um ihre Kunst zu verkaufen.
Worin sieht sie als Künstlerin Chancen und Herausforderungen? Die wohl größte Chance ist die der größeren Sichtbarkeit. Auch wenn man beispielsweise keiner Galerie angehört, kann man seine eigene Vermarktung übernehmen und sich zudem eine Community und Follower Base aufbauen. Man ist auf niemanden und nichts angewiesen. Natürlich ist das bestehen von so vielen anderen Künstler*innen und auch Kulturinstitutionen eine Herausforderung. Man kann jedoch auch wieder soviel zusammenarbeiten und sich inspirieren lassen.
Nicole Wogg holt sich jedoch nicht nur etwas von Social Media sondern gibt auch jede Menge! Ihre Kunst!
Sie ermöglicht ihren Followern täglich Kunst zu sehen. Für mich sind es jedes Mal wieder, wertvolle und inspirierende Unterbrechungen meines Alltags.
Danke Nicole Wogg für unseren Live-Chat drüben auf Instagram und für deine tollen Aktionen im digitalen Raum!
Let´s stay social and magical 😀